Value Investing einfach erklärt – ein einfacher Rahmen für den Anfang
Schlauer als Bulle & Bär.
Im ersten Beitrag haben wir erzählt, warum es elephantz gibt und welches Problem wir für private Anleger:innen lösen wollen: Die Börse ist laut, die Infos sind verstreut, und viele stehen vor Zahlenwüsten, anstatt echte Orientierung zu bekommen.
In diesem zweiten Beitrag wollen wir einen Schritt weitergehen und eine Frage beantworten, die uns immer wieder begegnet:
Wie kann ich überhaupt anfangen, „vernünftig“ in Aktien zu investieren – ohne Profi zu sein?
Dafür schauen wir uns das Konzept an, auf dem elephantz basiert: Value Investing.
Aber keine Sorge – es geht hier nicht um Fachbegriffe, sondern um einen einfachen Rahmen, den du verstehen kannst, ohne Finanzprofi zu sein.
Was Value Investing im Kern bedeutet (ohne Buzzwords)
Value Investing wurde durch Menschen wie Benjamin Graham und Warren Buffett bekannt – aber die Idee dahinter ist erstaunlich bodenständig.
Im Kern geht es um drei Dinge:
Du kaufst Anteile an echten Unternehmen.
Nicht „Zock auf einen Kurs“, sondern Miteigentum an einem Geschäftsmodell.Du willst weniger bezahlen, als das Unternehmen deiner Einschätzung nach wert ist.
Also: Preis < Wert.Du gibst dir selbst eine Sicherheitsmarge.
Weil niemand perfekt in die Zukunft schauen kann, planst du bewusst Puffer ein.
Das klingt simpel. Die Schwierigkeit ist nicht das Prinzip – sondern die Umsetzung im Alltag, zwischen News, Emotionen und Zeitdruck.
Damit du einen Einstieg findest, hilft ein Rahmen aus ein paar klaren Fragen, die du dir immer wieder stellen kannst.
Ein einfacher Rahmen: 4 Fragen, die du dir stellen kannst
Es gibt unzählige Kennzahlen, Modelle und Meinungen. Aber für den Anfang reicht es, wenn du dir vier zentrale Fragen merkst.
1. Verstehe ich, was dieses Unternehmen eigentlich macht?
Bevor es um Zahlen geht, steht eine simple Frage:
Kann ich in ein, zwei Sätzen erklären, womit dieses Unternehmen sein Geld verdient – und warum Menschen genau dafür bezahlen?
Wenn die Antwort „Nein“ ist, wird alles andere schwierig. Kennzahlen ohne Verständnis sind wie ein Röntgenbild, bei dem du nicht weißt, was du siehst.
Worauf du achten kannst:
Ist das Geschäftsmodell grob nachvollziehbar?
Könntest du einem Freund erklären, was die Firma macht – ohne Präsentation und ohne Fachbegriffe?
Gibt es einen klaren Nutzen für Kund:innen, oder klingt es nach Buzzword-Bingo?
Wenn du hier ein Gefühl von Klarheit hast, lohnt sich der nächste Schritt.
2. Wirkt das Unternehmen finanziell stabil?
Die zweite Frage:
Sieht das Unternehmen so aus, als könnte es auch schwierigere Zeiten überstehen?
Niemand kann die Zukunft kennen. Aber man kann sich anschauen, wie ein Unternehmen bisher gewirtschaftet hat.
Typische Signale, die dir helfen können:
Erzielt das Unternehmen über mehrere Jahre Umsatz und Gewinn, oder ist alles sehr sprunghaft?
Wirkt die Verschuldung im Verhältnis zu Umsatz/Gewinn tragbar, oder ist sie sehr hoch?
Verdient das Unternehmen auf sein eingesetztes Kapital vernünftig – oder wirkt es so, als würde viel Kapital gebunden, ohne dass viel hängen bleibt?
Du musst dafür keine perfekte Analyse machen. Es geht darum, ein Gefühl für Qualität und Resilienz zu bekommen – nicht darum, das letzte Prozent Genauigkeit herauszupressen.
3. Passt der Preis grob zum Bild, das ich mir mache?
Die dritte Frage führt zum Kern des Value Investing:
Ist der aktuelle Preis an der Börse im Verhältnis zu meiner Einschätzung eher vorsichtig, eher ambitioniert oder völlig abgehoben?
Value Investing heißt nicht, dass du „billige“ Aktien suchst. Es heißt, dass du einen vernünftigen Preis für ein Unternehmen zahlen möchtest, das du verstehst und für stabil hältst.
Stark vereinfacht:
Hohe Qualität + fairer Preis kann sinnvoll sein.
Mittelmäßige Qualität + sehr niedriger Preis kann eine Chance sein – aber oft auch eine Falle.
Hohe Qualität + extrem hoher Preis kann bedeuten, dass sehr viel Zukunftshoffnung schon eingepreist ist.
Der entscheidende Punkt: Du willst einen Puffer zwischen deiner Einschätzung und dem, was du zahlst – eine sogenannte Margin of Safety. Dieser Puffer schützt dich, falls du dich verschätzt oder die Welt sich ändert.
Du wirst den „wahren Wert“ eines Unternehmens nie exakt kennen. Aber du kannst vermeiden, für offensichtliche Übertreibungen den vollen Preis zu zahlen.
4. Passt das Ganze zu mir – und kann ich damit ruhig schlafen?
Die vierte Frage wird oft unterschätzt:
Passt dieses Investment zu mir, meinem Zeithorizont und meinem Nervenkostüm?
Selbst die beste Analyse bringt wenig, wenn du bei jedem Kursrückgang panisch wirst und im Tief verkaufst.
Überlege dir:
Wie lange möchte ich das Geld realistisch nicht brauchen?
Wie fühle ich mich, wenn Kurse zwischenzeitlich 30 % fallen – kann ich das aushalten?
Passt diese Position von der Größe her in mein Gesamtbild, oder hänge ich emotional zu viel daran?
Value Investing ist kein Trick, um Volatilität zu vermeiden. Es ist ein Ansatz, der dir helfen soll, mit Volatilität vernünftig umzugehen, weil du weißt, warum du etwas gekauft hast.
Was dieser Rahmen nicht ist
Wichtig ist, was dieser Rahmen nicht leisten soll:
Er ist keine Garantie für Gewinne.
Er ersetzt keine eigene Verantwortung.
Er ist kein Shortcut zu „schnell reich“.
Was er leisten kann:
Er schützt dich davor, blind Hypes hinterherzulaufen.
Er hilft dir, Entscheidungen bewusster zu treffen.
Er macht es leichter, aus Fehlern zu lernen, weil du einen klaren Denkraster hast.
Wie elephantz diesen Rahmen nutzbar machen will
Viele Menschen scheitern nicht daran, dass sie die Idee hinter Value Investing nicht verstehen – sondern daran, dass sie sie im Alltag schwer angewendet bekommen.
Die Realität sieht oft so aus:
Du hast nur begrenzt Zeit neben Alltag und Job.
Du musst Informationen aus zig Quellen zusammensuchen.
Du springst zwischen Kennzahlen, News und Meinungen hin und her.
Genau hier will die elephantz App ansetzen:
Sie bündelt Unternehmenszahlen und Börsendaten an einem Ort.
Sie strukturiert sie entlang eines klaren Analyse-Rahmens, der sich an Value-Investing-Prinzipien orientiert.
Sie hilft dir, Qualität, Stabilität und Preis besser einzuordnen – ohne dir zu sagen, was du kaufen sollst.
Kurz gesagt: Die App soll dir helfen, den oben beschriebenen Rahmen schneller und klarer anzuwenden – damit du mehr Zeit für die eigentliche Entscheidung hast.
Wie es weitergeht
In den nächsten Beiträgen wollen wir noch tiefer einsteigen – zum Beispiel in:
„Qualität vs. Preis“ – warum beides wichtig ist und wie elephantz versucht, diese Balance sichtbar zu machen.
„Von Kennzahlen zu Klarheit“ – wie du aus Zahlen wirklich eine Einschätzung ableiten kannst.
„Erste Schritte in der App“ – sobald die App soweit ist, dass wir dir den Weg von der Unternehmenssuche bis zur ersten Einschätzung sinnvoll zeigen können.
Wenn du den Weg mitverfolgen möchtest:
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Klarheit statt Lärm. Orientierung statt Hype.
Das ist der Weg, den wir mit elephantz gehen wollen – Schritt für Schritt, gemeinsam mit dir. 🐘
Hinweis: Keine Anlageberatung. Inhalte dienen ausschließlich Informations- und Bildungszwecken.



